Nutzungserfahrungen in der benutz-bar

Ja, das mit unserer automatischen Türöffnung ist so eine Sache – auf Knopfdruck ganz einfach, aber wenn nur die Öffnungsunterstützung greift, dann können wir wunderbar beobachten, dass die Handhabung alles andere als intuitiv ist. Also: die Tür ist einigermaßen schwergängig, man muss schon einmal ordentlich daran ziehen, bevor die Öffnungsunterstützung greift. Zu dem Zeitpunkt merkt man aber nicht mehr, dass hier eine Automatik übernommen hat und versucht ganz instinktiv, die Türe wieder hinter sich zu schließen. Das geht aber nicht, weil die Schließautomatik erst nach einigen Sekunden startet. Bis dahin kann man mit der Türe kämpfen und glaubt den Kampf gewonnen, wenn sie dann doch wieder zu geht. Die reproduzierbare Verwirrung zur allgemeinen Erheiterung der Gäste am Eröffnungsabend.

Würde die Türe bereits automatisch aufgehen, bevor ich noch daran ziehen muss, dann wäre sofort klar, dass eine Automatik am Werk ist, die man dann getrost sich selbst überlassen kann. Ein Punkt, den wir definitiv noch korrigieren müssen. Und ein Lehrstück dafür, wie gut gemeinte Technologie für Verwirrung sorgen kann.

Schön langsam wird’s, mit Nachhilfe …

Interessant, wie gewisse Entscheidungen fallen.
Der Bauleiter hat, da unmittelbar neben der Eingangstür zum WC im Trockenbaurahmen zu wenig Platz ist, den Lichtschalter für das WC kurzerhand an die Längsseite außen versetzt. Scheint ja nicht ganz unlogisch, wenn dort weit und breit kein anderer Schalter zu finden ist.

Blöd ist nur, dass an dieser Längsseite eine Küchenzeile geplant ist. Auch, wenn die Arbeitsplatte nicht bis zur Kante reicht und der Schalter zugänglich wäre, wird die Einrichtung an dieser Stelle „Küche“ signalisieren – und die NutzerInnen würden vergeblich nach dem Lichtschalter für das WC suchen.

Außerdem hatten sowieso mehrere Steckdosen im Küchenbereich in beiden Montagehöhen gefehlt (übrigens im Elektroplan eingezeichnet), die wir bei der Gelegenheit dann auch gleich eingefordert haben.

Wieder mal ein gutes Beispiel dafür, dass alle Beteiligten den Kontext und das Ziel verstehen müssen, damit im Projektverlauf die richtigen Entscheidungen fallen. Kontrolle ist gut, gemeinsames Verstehen ist besser.

Trockenbauwand für Küchenzeile
Wo ist der Lichtschalter?

Neues WC für Alle

Das alte WC – ein ehemaliges Gang-WC des alten Jugendstilhauses – wurde irgendwann in das Geschäftslokal integriert. Leider viel zu klein um es barrierefrei zugänglich zu machen, entschloss sich der Hausherr eine Version des ursprünglichen Zustands wieder herzustellen: Der kleine Raum wird wieder gangseitig zugänglich gemacht und zum Müllraum konvertiert, während wir ein neues WC in das Geschäftslokal hineinbauen – mit genug Bewegungsraum für Alle.

Im ehemaligen Türrahmen wurde das WimTec Montagegestell untergebracht und die neue Wand gut abgemauert, sodass alle Anforderungen erfüllt sind: einerseits die Brandschutzbestimmungen, andererseits eine tragfähige Wand für’s Anbringen von Rückenlehne und Stützklappgriff.

Ja, die Rückenlehne und die Infrarotauslösung der Spülung – das wird auch noch interessant. Siehe Blog-Eintrag vom 21.2.2012.

Alte WC-Türe wird abgemauert
Alte Türe - neuer Raum

Barrierefreier Eingang

Nachdem die große Kälte vorbei ist konnte die Rampe vor der Eingangstür endlich gemacht werden. Ein extra flaches Aluprofil für eine Vinylwabenmatte wurde einbetoniert, sodass die Stufe zum Gehsteig hin möglichst gering ausfällt. Die maximale Neigung beträgt 8,4°. Leider verpasst uns das Türprfil an der Oberkante noch eine 2 cm Hürde, die wir ohne Austausch des gesamten Portals nicht reduzieren konnten.
Die Tür wird per Funktaster automatisiert, sodass jede(r) in Ruhe hereinkommen/rausgehen kann ohne mit dem Türflügel kämpfen zu müssen, der immerhin 1m breit ist.

Eingangstüre mit neuer Rampe mit integriertem Schmutzfänger
Willkommen in der benutz-bar

Produkte:
Scheybal ABS 1/10 Alu-Spezialrahmen für Sixform/star flach, Rahmeninnenhöhe 10 mm, Rahmenaußenhöhe 12 mm
SixformStar Flach: Vinylwabenmatte mit sternförmiger Teilung, h=10 mm, Cfls1-Qualität
DORMA ED 100 elektromechanischer Türflügelantrieb mit Funk-Einbausystem und Edelstahltaster innen und außen.

Produkt-Puzzle

Ausgangspunkt: eine wunderbare, berührungslose WC-Spülung in Kombination mit einer WC-Rückenlehne. Bei näherer Betrachtung und genauem Lesen der Montageanleitungen kommen dann doch Zweifel auf, ob diese Konbination funktioniert …

Der Infrarotstrahl der Armatur muss auf die Benutzer des WCs gerichtet sein, damit die Bewegung korrekt an die Spülauslösung zurückgemeldet wird. So weit, so gut.
Wenn aber die Rückenlehne genau im Strahlungsbereich für die Spülauslösung platziert ist, heißt das, dass nie ausgelöst wird, weil ständig jemand „sitzt“ und sich nicht von der Stelle bewegt? Oder ist das doch nicht so kritisch?

Die Anfrage läuft: ist es doch nicht so kritisch, irritiert die Rückenlehne den Infrarotstrahl doch nicht, oder muss die Lehne tiefer montiert werden? Lassen wir uns überraschen.

Planzeichnung für WC-Auslösung in Kombination mit Rückenlehne
WC-Auslösung in Kombination mit Rückenlehne

Voraussetzungen für eine benutzbare benutz-bar

1. Ein Haubesitzer, der sich für seine Liegenschaft eine zukunftssichere und hochwertige Renovierung wünscht
2. Mieter(innen), die sich Inclusive Design auf die Fahnen geheftet haben
3. Unternehmen, die smarte, schöne, komfortabel benutzbare Produkte erzeugen

Seit einer Woche wird gestemmt, gespachtelt und verlegt, unter anderem für einen neuen Sanitärraum und den barrierefreien Eingang.

Verpackungsschachtel von Santec Montageeinheit lehnt an der Wand, rundherum Baustelle
Santec Montageeinheit wird eingebaut
Abbrucharbeiten von Eingangsschwelle für Rampe
Abbruch der Eingangsschwelle